23. April 2018 11:45
21.03.2018. Zu einer Informationsveranstaltung über die möglichen Folgen und Risiken einer etwaigen Grubenwasserflutung im Saarland hatte Haus und Grund Riegelsberg in die Riegelsberghalle eingeladen. Dr. Armin König, Bürgermeister der Gemeinde Illingen referierte sachlich und kompetent über die möglichen Folgen der von der RAG geplanten und beim Oberbergamt beantragte Flutung der Gruben. Doch die möglichen Folgen werden verharmlost, seien es Hebungen und Senkungen, die sich auf die Gebäude, aber auch auf Gasnetze und Abwasserleitungen auswirken können, selbst auf Bahnlinien und Autostraßen und Schiffahrtswege, oder sei es die Kontaminierung des Trinkwassers im Saarland durch Schadstoffe wie PCB aus Hydrauliköl, Chloride, Sulfate oder Phosphor. Zum Teil wurden bei einem Ölwechsel die PCB-haltigen Hydrauliköle untertage einfach in den Boden laufen gelassen, ja es wurde sogar Giftmüll bewusst in die Schächte verbracht in der Absicht, ohne diesbezügliches Genehmigungsverfahren diese Stoffe auf Dauer möglichst billig beiseite zu schaffen.
Wie wichtig die Gemeinde Riegelsberg die Pläne der RAG nimmt, unterstrich der Riegelsberger Bürgermeister Klaus Häusle durch seine Anwesenheit, der darauf hinwies, dass sowohl er selbst als Verwaltungsspitze als auch der Gemeinderat geschlossen die geplante Grubenwasserflutung wegen der völlig ungeklärten Risiken ablehnt. Für ungläubiges Staunen sorgte der Referent Dr. König, als er die geschäftlichen Verbindungen zwischen den beauftragten Gutachtern einerseits und der RAG andererseits darlegen konnte. Die RAG ihrerseits hat nie ein Hehl daraus gemacht, dass sie als Endziel nicht nur das Ansteigen des Grubenwassers auf eine Höhe von 320 Metern ansieht, sondern die völlige Flutung der Gruben im Saarland anstrebt. Und dies, obwohl laut Erblastenvertrag derzeit ein Betrag von 13 Milliarden Euro in der RAG-Stiftung zum dauerhaften Abpumpen des Grubenwassers als so genannte Ewigkeitslast zur Verfügung steht, den die RAG jedoch für anderweitige geschäftliche Aktivitäten verwenden möchte.
Was der Referent Dr. König vortrug, verschlug den zahlreich erschienenen Besuchern quasi die Sprache, so dass sie hoch konzentriert dem zweistündigen Vortrag von Dr. Armin König folgten. Dem schloss sich eine lebhafte Diskussion an. Vorsitzender Rechtsanwalt Horst Altmeyer wies abschließend darauf hin, dass bei genügend Widerstand der Bürger die Pläne der RAG durchaus zu Fall gebracht werden können, wie dies auch schon bei den früher geplanten Windrädern der RAG im Fröhner Wald in Riegelsberg der Fall gewesen ist.